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Writer's picturePia Koch

Wie ich unverhofft DaF-Lehrerin wurde



Hey!

Wie schön, dass du da bist und diesen, meinen ersten Blogpost liest. Ich bin Pia und lade dich ein mehr über meine Geschichte zu erfahren.


2018 bin ich ganz unverhofft zur DaF-Lehrerin geworden und unterrichte seitdem mit großer Begeisterung und Freude.

Damals hab ich noch in einer WG in Bochum gewohnt und Philosophie und Englisch studiert. Ich hatte kurz vorher auch ein Intensivjahr am Institut für Waldorfpädagogik in Witten Annen absolviert und mich dann aber doch für die große Uni in Bochum, die RUB entschieden. Obwohl ich die Vorstellung zu unterrichten klasse fand, hatte ich zurückblickend Angst davor vor 30 Schüler/innen zu stehen und mich nicht durchsetzen zu können. Außerdem war mir ziemlich klar, dass ich mich in einen melting pot aus sozialen Problemen und Stress mit den Eltern setzen würde. Das war mir mit Anfang 20 alles nicht geheuer. So bin ich dann eben keine Waldorflehrerin geworden.


Stattdessen studierte ich dann also in Bochum und hatte eine Mitbewohnerin, die gerade mitten im Burnout steckte. Aus dieser Krise heraus geboren suchte sie sich einen neuen Job - sie war Sozialarbeiterin- und fing dann ohne jegliche Ausbildung oder Vorbereitung in einer Sprachschule an. Dort gab sie Integrationskurse. Also Kurse in denen sie vor allem Flüchtlingen Deutsch als Fremdsprache beibrachte. Sie verdiente außerdem noch recht gut. Da war ich ziemlich überrascht. Wie konnte das sein, dass sie dort einfach so, ganz ohne Vorkenntnisse genommen wurde?


Nach einiger Zeit stellte sich raus, dass in der Sprachschule einfach händeringend Leute gesucht wurden und der Chef Amerikaner war. Tatsächlich war das mein Glück. Ich hatte dann nämlich beschlossen, dass ich das auch könne und hab einfach mein Glück versucht.

Das Bewerbungsgespräch lief ein bisschen nach dem Motto "Fake it till you make it". Ich hab nicht gelogen oder irgendwas erfunden, aber so selbstbewusst, wie ich aufgetreten bin war ich beim besten Willen nicht. Der Chef ließ jeden neuen Lehrer ein paar Probestunden geben und entschied danach, ob sie was taugten. Glücklicherweise hab ich wohl einen passablen job abgelegt und bekam die Stelle. Jippii!


Und da fing meine Reise eigentlich erst an! Immer wenn ich ins Straucheln kam und eine Frage nicht beantworten konnte (z.B. Warum heißt das mit DEM Freund und nicht mit DER Freund?") hab ich innegehalten. Da ich schließlich selbst die Antwort nicht kannte, hab ich zusammen mit den Teilnehmern nach einem Muster gesucht. Wir haben dann nach einer Hand voll Beispielen gesucht, die sich ähnlich verhalten. So haben wir dann auch die Antwort gefunden ( Das Wort "mit" verändert das nachfolgende Wort. In Fachsprache: Hier wird dann Dativ gebaucht). Tatsächlich kam mir hier meine Geduld und meine anderen Fremdsprachenkenntnisse sehr zu Gute. Ich habe in diesen ersten Wochen super viel gelernt und meine Teilnehmer/innen waren total dankbar, dass ich ihnen nicht nur früher oder später (manchmal musste ich auch sagen "Das weiß ich nicht, aber ich schau es nach und bringe es zur nächsten Stunde mit") eine Antwort auf ihre Fragen gegeben habe, sondern auch darüber, dass ich ihnen einen Weg gezeigt habe selbst Lösungen zu finden.


Grammatik hat in meinen Kursen nie eine große Rolle gespielt und die meisten Teilnehmer(innen waren darüber sehr dankbar. Sie kommen in den Kurs um deutsch SPRECHEN zu lernen und nicht um Linguisten zu werden. Immer dann, wenn Fragen. zur Grammatik aufkamen haben wir entweder gemeinsam nach einer Antwort geforscht oder ich hab zu Hause in meiner Grammatiksammlung nachgesehen und dann auch tatsächlich!! die Antwort zur nächsten Stunde mitgebracht. Nach einiger Zeit wiederholen sich die Fragen dann und du stellst fest, dass du gar nicht so viel Grammatik wissen musst.


Überraschend war dieser Job auch deshalb, weil ich plötzlich Freiberuflerin war. Ich hatte mit dem Glauben einen Minijob zu haben in der Sprachschule angefangen. Es stellte sich dann aber heraus, dass es sich dabei um ein Missverständnis gehandelt hat. So war ich plötzlich Freiberuflerin und musste selbst die Rechnungen schreiben. Zum Glück war das gar nicht schwer. Ich musste mich nur beim Finanzamt um meine Steuernummer bemühen und hab mir dann eine Steuerberaterin gesucht, die mir erklärt hat, welche Unterlagen ich sammeln muss und was sie später für die Steuererklärung brauchte.


Nach meiner ersten Steuererklärung hab ich mir gewünscht, dass ich jemanden gehabt hätte, der mich etwas mehr an die Hand genommen hätte. Aus diesem Wunsch heraus ist nun meine online DaF-Lehrerinnnen Ausbildung geworden. Denn der Beruf ermöglicht es dir online und ortsunabhängig mit tollen Leuten aus der ganzen Welt zu arbeiten. Er ist super flexibel und mach auch einfach total Spaß. Damit du jetzt nicht auch noch ins kalte Wasser springen musst, gibt es jetzt meinen Onlinekurs :)


Genug für heute. Im nächsten Beitrag berichte ich dir davon, wie ich die beste unterrichtsmethode der Welt gefunden habe und warum ich so ein großer Fan von TPRS bin.


Bis bald,

Pia


Ps. Die Rechtschreib- und Kommafehler gibt's gratis. Enjoy that I'm not perfect either.

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